Berlin – Nur jeder zehnte Patient ist mit den Wartezeiten auf einen Termin in einer Arztpraxis unzufrieden. Befragt nach ihrem letzten Arztbesuch, gaben 42 Prozent an, sie hätten gar nicht warten müssen. 16 Prozent sagten, es habe bis zu drei Tage gedauert, 40 Prozent mussten länger warten. Dies geht aus der jüngsten Versichertenbefragung der Forschungsgruppe Wahlen (FGW) im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor.
FGW-Geschäftsführer Matthias Jung verwies darauf, dass sich die Wartezeiten auf einen Termin zwischen gesetzlich und privat Krankenversicherten stark angeglichen hätten. So gaben 27 Prozent gesetzlich Versicherte und 30 Prozent Privatversicherte an, sie hätten gar nicht auf einen Termin warten müssen. Über drei Wochen warteten 15 Prozent der gesetzlich und 11 Prozent der privat Versicherten.
Mehr alte Privatversicherte, mehr Arztbesuche in dieser Gruppe
„Signifikant mehr PKV-Versicherte gehen zum Arzt. Dies ist wohl auch der Altersstruktur geschuldet“, ergänzte Jung. So gaben 32 Prozent der gesetzlich Versicherten und 29 Prozent der privat Versicherten an, im vergangenen Jahr drei- bis fünfmal beim Arzt gewesen zu sein. In der Kategorie sechs- bis zehn Arztbesuche waren es 21 (GKV) und 18 (PKV) Prozent, in der Kategorie 11 bis 20 Arztbesuche 12 (GKV) und 15 (PKV) Prozent, bei über 20 Arztbesuchen vier beziehungsweise fünf Prozent.
Deutliche Unterschiede ergeben sich nach den Auskünften der Befragten beim Warten in der Praxis. 59 Prozent der Privatversicherten kamen nach maximal einer Viertelstunde an die Reihe. Bei den GKV-Versicherten waren es 41 Prozent. Mehr als eine halbe Stunde warteten 14 Prozent Privatversicherte, aber 28 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten.
Gute Gesamtnoten für die Niedergelassenen
Insgesamt geben die Befragten den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in vielen Kategorien sehr gute und gute Noten. „Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen leisten jeden Tag einen hervorragenden Job“, betonte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. Er ergänzte, dass die KBV aus den Umfrageergebnissen auch Arbeitsaufträge mitnehme. So müsse die bundesweite Bereitschaftsdienstnummer 116 117 noch viel bekannter gemacht werden.