Berlin – Dem 19. Deutschen Bundestag werden elf Ärzte angehören. Darauf hat der NAV-Virchow-Bund in einem Wahlspecial verwiesen. Prof. Dr. Helge Braun, Arzt und Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, gewann den Wahlkreis 173 (Gießen) mit 35,1 Prozent direkt. Die Hausärztin Sabine Dittmar (SPD) schaffte den Wiedereinzug in das Parlament über Platz 10 der Landesliste Bayern. Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, zieht über Listenplatz 1 der Landesliste Bremen für Bündnis90/Die Grünen ein.
Prof. Dr. Axel Gehrke (AfD), Facharzt für Innere Medizin, zieht über Listenplatz 2 (Schleswig-Holstein) in das Parlament ein. Rudolf Henke (CDU), Internist und stellvertretender Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, gewinnt den Wahlkreis 087 (Aachen I) knapp mit 33,7 Prozent gegen die vormalige SPD-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (32,5 Prozent). Mit einem aussichtlosen Listenplatz 58 in Nordrhein-Westfalen von vielen bereits abgeschrieben, meldet sich Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD), Universitätsprofessor und Arzt, eindrucksvoll zurück: Der Wahlkreis 101 (Leverkusen – Köln IV) geht mit 38,7 Prozent an ihn. Sein CDU-Konkurrent konnte lediglich 30,8 Prozent der Stimmen erzielen.
Dr. Ursula von der Leyen (CDU), Ärztin und Bundesverteidigungsministerin, hat mit Listenplatz 1 der Landesliste Niedersachsen ein nahezu sicheres Mandat. Ihren Wahlkreis 042 (Stadt Hannover II) verlor sie mit 28,9 Prozent gegen die ehemalige SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi (33,7 Prozent). Der Münchner Mediziner Stefan Pilsinger, CSU, (Facharzt für Innere Medizin) gewann mit 33,4 Prozent den Wahlkreis 220 (München-West/Mitte). Dr. Robby Schlund von der AfD (Facharzt für Orthopädie) erreichte mit Listenplatz 4 im Wahlkreis 194 (Gera-Greiz-Altenburger Land) den Einzug. Prof. Dr. Claudia Schmidtke (CDU), Herzchirurgin, gewann mit 35,3 Prozent der Stimmen den Wahlkreis 11 (Lübeck). Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP), Universitätsprofessor und Facharzt für Innere Medizin, rutschte als Nummer 12 der Landesliste Bayern gerade noch in den Bundestag.
Dr. Roy Kühne (CDU) gewann seinen Wahlkreis 052 (Goslar – Northeim – Osterode) mit 39,8 Prozent. In der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war er zuletzt Berichterstatter für Heil- und Hilfsmittel. Nach seinem Einzug in den Bundestag 2013 hatte er im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt unter anderem erläutert: „Mich interessieren die Anliegen der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe, ganz besonders natürlich die der Heilmittelerbringer, weil ich finde, dass sie in Deutschland nicht die Anerkennung erhalten, die sie angesichts ihrer Bedeutung im Therapieprozess von Patienten verdient hätten. Mir fällt das besonders auf, wenn ich die Position der Heilmittelerbringer in Deutschland mit der in anderen Ländern vergleiche, beispielsweise in den Niederlanden. In diesem Zusammenhang spielt für mich das Thema Akademisierung der Heilberufe auch eine wichtige Rolle.“
Quelle: NAV-Virchowbund