Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) wehrt sich gegen die Beurteilung des Handelns von Fachärztinnen und Fachärzten beim Angebot von individuellen Gesundheitsleistungen.
Der aktuelle IGeL-Report spricht von einem „fragwürdigen Umgang mit IGeL in den Praxen“ und beschreibt darin Szenarien bezüglich Terminvergabe und Beratung zu IGeL. „Die Art und Weise, in welcher hier pauschaliert allen Fachärztinnen und Fachärzten, die IGeL anbieten, Fehlverhalten unterstellt wird, ist unerträglich und schlichtweg diffamierend,“ so der stellvertretende SpiFa-Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Weinhart. „Zu unterstellen, dass die Fachärzteschaft Termine von Regeluntersuchungen zu Gunsten von IGeL zurückhält, ist ungeheuerlich. Die Fachärztinnen und Fachärzte tun alles, um Ihren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. Mit solchen unhaltbaren Aussagen bietet man den Patientinnen und Patienten keine Hilfestellung, sondern trägt zu deren Unsicherheit bei und schwächt ihr Vertrauen in ihren Facharzt.“
Auch dass Patientinnen und Patienten mittels falscher Informationen zu Selbstzahlerleistungen überredet und teilweise bei Ihrer Entscheidung unter Druck gesetzt würden, sei wohl eher eine seltene Ausnahme als die Regel. „Eine fachärztliche Aufklärung über Nutzen und Mehrwert von Selbstzahlerleistungen in jedem individuellen Fall ist für die Fachärzteschaft selbstverständlich,“ so Dr. Christian Albring, 3. stellvertretender Vorsitzender des SpiFa. „Es gibt fachärztliche Leistungen, die nun einmal über den gesetzlichen Leistungskatalog hinausgehen und den Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt werden können und oft sogar müssen, um eine leitliniengerechte Behandlung der Versicherten zu ermöglichen. Auch darin sehen wir unseren fachärztlichen Auftrag.“
Quelle: SpiFa