Berlin – Die gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte hat am vergangenen Freitag die Zulassung für einen zweiten Konnektor erteilt. Der Konnektor der T-Systems International GmbH habe das Zulassungsverfahren erfolgreich durchlaufen, teilte die gematik mit. Damit steht den Arztpraxen für den Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) nun neben der CompuGroup Medical noch ein weiterer Anbieter zur Verfügung.
Für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur sind mehrere Produkte und Dienste der Industrie notwendig, die von der gematik zugelassen werden müssen, darunter der Konnektor. Er verbindet die IT-Systeme medizinischer Einrichtungen mit der TI. Der Konnektor ist mit einem Router vergleichbar, jedoch mit einem deutlich größeren Funktionsumfang und einem sehr hohen Sicherheitsniveau. Er stellt ein sogenanntes virtuelles privates Netzwerk (VPN) her, in dem elektronische Anwendungen unter Einsatz moderner Verschlüsselungstechnologien völlig abgeschirmt vom sonstigen Internet genutzt werden können.
Viele der bereits angeschlossenen Praxen berichten währenddessen von technischen Schwierigkeiten mit den TI-Komponenten, sei es durch Systemabstürze oder veraltete Gesundheitskarten, die von den neuen Kartenlesegeräten nicht mehr eingelesen werden können. Darüber berichtete zuletzt MEDI Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung. Der Verband hatte kürzlich eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt, an der sich 125 Praxen beteiligten. Mehr als die Hälfte davon hatten technische Schwierigkeiten nach der TI-Installation. Auch der BVOU hatte seine Mitglieder Ende April zu diesem Thema befragt. Weitere Informationen zu den Ergebnissen der BVOU-Umfrage enthält der nächste Infobrief, der in wenigen Wochen erscheint.